Museum "Alte Metzig"

Zu den schönsten Baudenkmälern gehört die „Alte Metzig“, ein Steinbau mit großem Tordurchgang von der Kaiserstraße nach der Wallstraße. Das Gebäude hat seinen mittelalterlichen Charakter ausgezeichnet bewahrt. Es entstand, wie aus einer Schrifttafel hervorgeht, im Jahre 1588. Der Wohlstand der Städte erlaubte eine komfortablere Ausstattung der Gebäude.

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Mitten durch die Tordurchfahrt floss der Stadtbach, der von Norden kommend die Abfälle bei den Schlachtungen und die Abwasser der Haushaltungen der Hintergasse aufnahm und dem Rhein zuführte. Nach der Hintergasse hin ist der Bau in seiner Fassade ohne Schmuck. Zur „Alten Metzig“ ist der Bau geworden, als man 1877 in der Rheinstraße ein neues Schlachthaus baute.

Wie die Chronik berichtet, fand die Gewerbeschule ihre erste Unterkunft in der „Alten Metzig. Dort begann der Unterricht am 16. Januar 1837. Die Raum- und Lichtverhältnisse waren aber so unzureichend, dass bereits im nächsten Jahr der Unterricht in ein anderes Gebäude verlegt wurde (dem ehemaligen Rathaus).

Heute wird dieser gut erhaltene Bau als Heimatmuseum / Museum „Alte Metzig“ verwendet. Mit seinen über tausend Ausstellungsstücken, die mit viel Hingabe und Verstehen von der Vereinigung Alt Waldshut (früher unter dem Denkmalpfleger Friedrich Durst, heute unter Margret Teufel) zusammengetragen und geordnet wurden, gehört das Museum „Alte Metzig“ zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Heute ziehen Wechselausstellungen die Aufmerksamkeit auf sich.

Baustil und Besonderheiten

Das über 400 Jahre alte Gebäude ist durch seine feste, unveränderte Bausubstanz Teil des Museums, sowohl innen und außen. Es reicht als Reihenhaus dieser Straßenzeile von der Kaiserstraße (früher Vordergasse) bis in die Wallstraße (früher Hintergasse). DAs Haus hat die in der Altstadt üblichen Häuserbreite von 20 Fuß (ca. 6m) und eine Tiefe von 22m. Die Fassadenhöhe liegt bei 10m, mit dem Dachgeschoss beträgt die Gesamthöhe 21m.

Der hallenartige jetzige Durchgang war im vorderen, niederen Bereich der Verkaufsraum, der hintere höhere Bereich der Schlachtraum. Dort sind an der Decke noch vier Eisenringe zu sehen, an denen die Fleischhälften aufgezogen wurden. Zu beiden Straßenseiten hin war das Haus mit Toren geschlossen. Zur Kaiserstraße beeindruckt der mächtige Schwibbogen, der fast die ganze Häuserbreite einnimmt. Er ist aus abwechselnd großen und kleinen Steinquadern und Keilsteinen gebildet , die deutlich über den Putz hervorragen.

Im ehemaligen Verkaufsraum hat die Decke ein einfaches, glattes Kreuzgewölbe und im hinteren ehemaligen Schlachtraum ein Tonnengewölbe, welches bis zur Deckenhöhe des 1.Obergeschosses reicht.

Aus dem Feindesland die besten Grüße!

Feldpostkarten von Waldshuter Soldaten im Ersten Weltkrieg

Wie erlebten Soldaten aus Waldshut den Ersten Weltkrieg? Die Ausstellung zeigt Auszüge einer einzigartigen Sammlung von nahezu 1000 Feldpostkarten, die Soldaten aus der katholischen Pfarrgemeinde Waldshut (mit Filiale Eschbach) von der Front an ihren Pfarrer Josef Bieser (1873-1946) geschrieben haben. Die Soldaten verschickten die Postkarten in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 aus allen wichtigen Kriegsgebieten in Nordfrankreich und Osteuropa. Durch ihre persönlichen Zeilen ließen sie Pfarrer Bieser an ihren Kriegserlebnissen teilhaben.

Der größte Teil der Sammlung besteht aus Bildpostkarten, deren Motive von realistischen Szenen aus dem Frontalltag über zerstörte Kriegsschauplätze bis hin zu rund 300 Porträts und Gruppenfotos der Waldshuter Soldaten reichten.

Bei der Vernissage sprechen Stadtarchivar Ingo Donnhauser und Dominik Rimmele, der über viele Jahre das Waldshuter Pfarrarchiv betreut und die Feldpostkartensammlung im Jahr 2019 der Stadt übergeben hat.

Ausstellungsdauer: Do, 10. Oktober ’24 - Sonntag, 23. Februar ’25: immer sonntags 14-17 Uhr (außer 29.12.24 und 5.01.25)

Eine Kooperation mit dem Förderverein Museum Alte Metzig.


Museum "Alte Metzig"

Kaiserstraße 62
79761 Waldshut-Tiengen